Bonifacio (korsisch:
Bunifaziu) ist eine Hafenstadt an der südlichen Spitze der französischen
Mittelmeerinsel Korsika mit 2938 Einwohnern. Sie gab der Straße von Bonifacio
genannten
Meerenge zwischen Korsika
und der 12 Kilometer entfernten Insel Sardinien ihren Namen.
Der Ort teilt sich in zwei
Gebiete: die Ville haute (Oberstadt) genannte mittelalterliche Altstadt und die
Marina im Hafenbereich. Die Ville haute liegt auf einer 900 Meter langen,
schmalen, parallel zur Küste verlaufenden Landzunge aus Kalkstein, der Île de
Fazio, die an ihrer Seeseite aus einer durchschnittlichen Höhe von 70 Metern
faktisch senkrecht zum Meer hin abfällt. An der Landseite der Landzunge ist
eine fjordartige Bucht (frz. Calanque) in den Kalkstein eingeschnitten, die einen
gut geschützten Naturhafen bildet. Dieser dient gleichzeitig als Fischerei- und
Yachthafen. Des Weiteren ist Bonifacio ein Zentrum der Handelsschifffahrt und
des Fährverkehrs mit der benachbarten Insel Sardinien sowie des
Fremdenverkehrs, insbesondere in den Sommermonaten.
Die offizielle Gründung
Bonifacios geht auf das Jahr 828 und den toskanischen Grafen Bonifacio II.
zurück. Archäologische Funde belegen allerdings, dass die Gegend bereits in
frühgeschichtlichen Zeiten besiedelt war. 1187 gelang es den Genuesern mit einer
List die Stadt einzunehmen. Abgesehen von einer Unterbrechung in den Jahren von
1553 bis 1559 (Sampiero Corso) blieb Bonifacio bis 1768 in der Hand Genuas.
Seit 1768 ist Bonifacio unter französischer Herrschaft. 1793 bereitete Napoleon
hier die gescheiterte Invasion Sardiniens vor.
Der Hafen von Bonifacio mit dem Kalksteinplateau im Süden und der darauf
angesiedelten Altstadt ist wohl einer der eindrucksvollsten im Mittelmeerraum.
Das äußere Ufer ist derart ausgewaschen, dass die Häuser darauf wie auf einem
Balkon stehen. Die Altstadt,
deren enge, kopfsteingepflasterte Straßen von vier- bis fünfstöckigen
Häusern gesäumt werden, ist über eine Zugbrücke und einen im Zickzack
angelegten Tunnel zur Zitadelle zu erreichen. Das Panorama, das sich von den
zahlreichen Aussichtspunkten bietet, verdeutlicht, warum Bonifacio stets als
Schutzhafen vor den unberechenbaren Witterungs- und Meeresströmungen in der Straße von Bonifacio angesteuert wurde. Es
gibt ebenfalls den Blick auf die mit Häusern bebauten Sandsteinklippen frei, in die das Meer sich im Laufe der Jahrhunderte
immer tiefer eingegraben hat.
Die einzigartige Lage machte die Stadt immer wieder zum Zentrum kriegerischer Auseinandersetzungen, weshalb sie im Laufe der Zeit zu einer Festung ausgebaut wurde.
Entlang der Klippen bietet sich eine Wanderung von Bonifacio aus in
Richtung Südosten bis zum südlichsten Punkt Korsikas an, dem Capo Pertusato. Von dort eröffnet sich eine schöne Aussicht auf die
Stadt.
Die Gastronomiebetriebe im Hafen sind auf die Zubereitung des fangfrischen
Fisches spezialisiert.
(Wikipedia)
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