Am Morgen des 24. Juni
1859 trafen im Süden des Gardasees zwei feindliche Heere von über 200.000
Soldaten aufeinander. Es handelte sich um die Truppen der damals die Lombardei
beherrschenden Österreischer auf dere einen und die des Königreichs Piemont-Sardinien
unterstützt von Frankreich auf der anderen Seite. Die nun ausbrechenden
Kamphandlungen wurden auf einer Front von etwa 16 Kilometern Länge ausgetragen
und dauerten fast den ganzen Tag. Auf Hitze und Trockenheit folgte am
Nachmittag ein heftiges Unwetter. In die Geschichtsbücher ging die Schlacht als
die blutigste und grausamste seit Waterloo (1815) ein.
Die Schlacht von Solferino
forderte bis zu 30.000 Tote und Verwundete, wobei die meisten Soldaten nicht
während der Kampfhandlungen, sondern erst später durch einen eklatanten Mangel
an medizinischer Versorgung starben. Viele von ihnen wurden auf dem
Schlachtfeld gelassen und waren so dem Tod hilflos ausgeliefert. Die unsagbare
Grausamkeit der Schlacht und die ohnmächtige Hilflosigkeit der Verwundeten
bewegten den Genfer Kaufmann Henry Dunant, selbst Zeuge der Tragödie, 1863 zur
Gründung des Internationalen Roten Kreuzes und führten 1864 zur ersten Genfer
Konvention.
Da Österreich die Schlacht
verloren hatte, wurde die Lombardei an Frankreich abgetreten. Napoleon III gab
das Gebiet an den piemontesisch-sardischen und späteren italienischen König
Vittorio Emanuele II weiter. Somit war die Schlacht von Solferino ein
entscheidender Etappensieg auf dem Weg zur Einheit Italiens, die im Jahre 1861
erfochten wurde und zu deren 150 jährigen Gedenken in diesem Jahr (2011) viele
Veranstaltungen stattfinden. Zum Symbol des Sieges der Truppen
Piemont-Sardiniens und Frankreichs wurde der Spia d'Italia (Spion Italiens),
ein 28 Meter hoher Turm auf einem ca. 100 Meter hohen Hügel.
Sehenswert in Solferino
sind das Ossarium mit 1413 Schädeln und unzähligen Gebeinen, der Turm Spia
d'Italia, das Museum und das Denkmal des Internationalen Roten Kreuzes.
Koordinaten:
45° 22′ 0″ N,
10° 33′ 0″ O
Zum Symbol der Schlacht und letztendlich auch des Sieges der
Truppen Piemont-Sardiniens und Frankreichs wurde der "Spion von
Italien", ein 28 Meter hoher Turm auf einem ca. 100 Meter hohen
Hügel.
Solferino: Piazza Castello, Pfarrkirche des Hl. Nikolaus von
Bari
Holztreppen, die ein wirkliches Meisterwerk eines
Zimmermanns sind, führen auf die mittlere Höhe hinauf in den sogenannten Saal
der Herrscher.
Turmblick
Turmblick
Turmblick
Das Denkmal des Internationalen Roten Kreuzes wurde anlässlich
der Hundertjahrfeier nach der Schlacht errichtet, das siebenundsiebzig Nationen
im Gedenken an Henry Dunant unterzeichnet haben.
Denkmal-Teilansicht.
Vom eigentlichen Dorf Solferino aus steigt man auf der
suggestiven Zypressenallee hinauf zur Kirche « San Pietro in Vincoli », die
auch als Oratorium verwendet wird.
Im Innern der Apsis werden 1413 Totenschädel und unzählige
Gebeine von Soldaten der italienischen, der französischen Armee und der
österreichischen kaiserlichen Armee aufbewahrt, die miteinander vermischt sind.