Sonntag, 25. August 2013

Solferino




Am Morgen des 24. Juni 1859 trafen im Süden des Gardasees zwei feindliche Heere von über 200.000 Soldaten aufeinander. Es handelte sich um die Truppen der damals die Lombardei beherrschenden Österreischer auf dere einen und die des Königreichs Piemont-Sardinien unterstützt von Frankreich auf der anderen Seite. Die nun ausbrechenden Kamphandlungen wurden auf einer Front von etwa 16 Kilometern Länge ausgetragen und dauerten fast den ganzen Tag. Auf Hitze und Trockenheit folgte am Nachmittag ein heftiges Unwetter. In die Geschichtsbücher ging die Schlacht als die blutigste und grausamste seit Waterloo (1815) ein.

Die Schlacht von Solferino forderte bis zu 30.000 Tote und Verwundete, wobei die meisten Soldaten nicht während der Kampfhandlungen, sondern erst später durch einen eklatanten Mangel an medizinischer Versorgung starben. Viele von ihnen wurden auf dem Schlachtfeld gelassen und waren so dem Tod hilflos ausgeliefert. Die unsagbare Grausamkeit der Schlacht und die ohnmächtige Hilflosigkeit der Verwundeten bewegten den Genfer Kaufmann Henry Dunant, selbst Zeuge der Tragödie, 1863 zur Gründung des Internationalen Roten Kreuzes und führten 1864 zur ersten Genfer Konvention.

Da Österreich die Schlacht verloren hatte, wurde die Lombardei an Frankreich abgetreten. Napoleon III gab das Gebiet an den piemontesisch-sardischen und späteren italienischen König Vittorio Emanuele II weiter. Somit war die Schlacht von Solferino ein entscheidender Etappensieg auf dem Weg zur Einheit Italiens, die im Jahre 1861 erfochten wurde und zu deren 150 jährigen Gedenken in diesem Jahr (2011) viele Veranstaltungen stattfinden. Zum Symbol des Sieges der Truppen Piemont-Sardiniens und Frankreichs wurde der Spia d'Italia (Spion Italiens), ein 28 Meter hoher Turm auf einem ca. 100 Meter hohen Hügel.

Sehenswert in Solferino sind das Ossarium mit 1413 Schädeln und unzähligen Gebeinen, der Turm Spia d'Italia, das Museum und das Denkmal des Internationalen Roten Kreuzes.


Koordinaten:
45° 22′ 0″ N, 10° 33′ 0″ O


 Solferino: Piazza Castello, Pfarrkirche des Hl. Nikolaus von Bari
Zum Symbol der Schlacht und letztendlich auch des Sieges der Truppen Piemont-Sardiniens und Frankreichs wurde der "Spion von Italien", ein 28 Meter hoher Turm auf einem ca. 100 Meter hohen Hügel.

  Holztreppen, die ein wirkliches Meisterwerk eines Zimmermanns sind, führen auf die mittlere Höhe hinauf in den sogenannten Saal der Herrscher.
 Turmblick
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 Das Denkmal des Internationalen Roten Kreuzes wurde anlässlich der Hundertjahrfeier nach der Schlacht errichtet, das siebenundsiebzig Nationen im Gedenken an Henry Dunant unterzeichnet haben.
 Denkmal-Teilansicht.
 Vom eigentlichen Dorf Solferino aus steigt man auf der suggestiven Zypressenallee hinauf zur Kirche « San Pietro in Vincoli », die auch als Oratorium verwendet wird.
 Im Innern der Apsis werden 1413 Totenschädel und unzählige Gebeine von Soldaten der italienischen, der französischen Armee und der österreichischen kaiserlichen Armee aufbewahrt, die miteinander vermischt sind.

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